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Was ist Diabetes?
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der es durch einen absoluten Insulinmangel bzw. eine Insulinresistenz zu einer Überzuckerung im Blutkreislauf kommt.
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Was ist Diabetes?

Diabetes ist der Oberbegriff für verschiedene chronische Erkrankungen des Stoffwechsels. Die medizinisch vollständige Bezeichnung Diabetes mellitus vereint eine Kombination aus dem griechischen und lateinischen Sprachgebrauch. „Diabetes“ bedeutet im Griechischen „hindurchfließen“, „mellitus“ lässt sich aus dem Lateinischen mit „honigsüß“ übersetzen.

Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist die wichtigste Drüse im Verdauungstrakt des menschlichen Körpers. In ihrer exokrinen Funktion produziert die bis zu 100 Gramm schwere Drüse etwa 1,5 Liter flüssiges Bauchspeichelsekret. In diesem Sekret sind etwa 30 verschiedene Enzyme enthalten, die Nährstoffmoleküle aus Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten in kleinste Teilchen zerlegen, die erst nach ihrer Aufspaltung in den Blutkreislauf gelangen können. Die Produktion der Enzyme erfolgt exokrin, sozusagen nachgelagert. Die Aktivierung der Enzyme passiert erst später, sodass der Verdauungsvorgang selbst im Zwölffingerdarm beginnt.

Neben dieser exokrinen Funktion kommt der Bauchspeicheldrüse auch eine endokrine zu: Sie produziert Hormone, die unmittelbar in den Blutkreislauf abgegeben werden. Die für den Zuckerstoffwechsel wichtigsten Hormone sind Insulin und Glukagon. Insulin wird in den Betazellen der Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet.

Gelangt Nahrungsbrei aus dem Magen in den Dünndarm, spalten Enzyme die Kohlenhydratverbindungen in Traubenzucker oder auch Glukose. Die Zuckermoleküle diffundieren durch die Darmwand in den Blutkreislauf und werden von dort aus zu den Zellen im gesamten Organismus verteilt. Insbesondere das Gehirn ist auf die Energiegewinnung aus der Glukose angewiesen. Genau für diesen Vorgang und zur Voraussetzung der Energieverwertung wird Insulin benötigt. Das Insulin erstellt eine Verbindung an den Insulinrezeptoren der Zellen und sorgt so für den Übergang der Glukose aus den Blutgefäßen. Das Hormon Insulin funktioniert sozusagen als Schlüssel für den Zugang von Traubenzucker in alle Zellen im menschlichen Körper.

Bei Menschen mit Diabetes ist diese wichtige Insulinproduktion gestört bzw. die Körperzellen haben eine Insulinresistenz entwickelt. Insulin ist das einzige Hormon, das den Zugang der Glukose in die Zellen ermöglicht. Fehlt es oder kann es nicht richtig wirken, bleibt der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Je nach Ursache werden unterschiedliche Diabetesformen unterschieden.

Wie häufig ist Diabetes?

Die ersten Aufzeichnungen zu Patienten mit Diabetes reichen bis ins sechste Jahrhundert vor Christus zurück. Der Begriff „Diabetes“ wurde erstmals 100 nach Christus verwendet. Im Jahr 1675 kam die Ergänzung „mellitus“ von Thomas Willis hinzu, der damit den süßen Geschmack des Urins bei Diabetespatienten beschrieb. Obwohl das Krankheitsbild an sich schon viele Jahrhunderte bekannt ist, ist die Erkrankung aktueller denn je und die Anzahl der Patienten mit Diabetes steigt weltweit rapide an.

Laut der International Diabetes Federation, kurz IDF, sind weltweit ca. 400 Millionen Menschen von einer Form des Diabetes betroffen. Schätzungen zufolge wird die Anzahl der Diagnosen bis zum Jahr 2045 auf über 600 Millionen ansteigen. Die IDF spricht in diesem Zusammenhang von einer Diabetes-Epidemie, die es auf nationaler Ebene einzudämmen gilt.

In Deutschland sind mehr als sechs Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Man geht darüber hinaus von einer Dunkelziffer von etwa zwei Millionen Menschen aus, die noch nichts von ihrer Diabeteserkrankung wissen. Der überwiegende Teil, nämlich knapp 95 %, leitet an Diabetes mellitus Typ 2.

Sabrina Mandel